Solisten

Lukas Hadinger (2023)

Lukas Hadinger spielt Klarinette, Bariton- und Tenorsaxophon, seine große Liebe gilt dem Fagott. 2010 begann er seine musikalische Ausbildung beim Musikverein Herlikofen an der Klarinette, wo er heute die Jugendkapelle leitet. Der Musikverein spielte auch die Uraufführung seines Werks „Vesuvius“ beim Herbstkonzert 2018. Mitglied der Jungen Philharmonie Ostwürttemberg ist Hadinger seit 2017, 2021 wurde er zum Orchestervorstand gewählt. Zudem ist er Bandmitglied von „Brasst scho‘“. Das Komponieren brachte sich Hadinger zunächst mit 11 Jahren gemeinsam mit seinem Freund Yannik-Maurice Groß bei, mit 15 begann er dann Kompositions- und Klavierunterricht bei Michael Schefold zu nehmen. Nach seinem Abitur am Parler-Gymnasium Schwäbisch Gmünd 2020 begann Hadinger sein Studium der Humanmedizin an der Universität Ulm. 

Beim Frühjahrskonzert 2023 spielte die Junge Philharmonie unter der Leitung von Uwe Renz die Welturaufführung seiner Komposition „Offenbarungssinfonie“.

Genesis, die Schöpfungsgeschichte, ist das Vorspiel zum Werk, das in 4 Sätzen von Gottesbegegnungen im Alten Testament erzählt. Wie dort steht auch in der Komposition die Dunkelheit am Anfang – ein düsteres Viertonmotiv in e-Moll. Als Spiegel der ersten sechs Tage der Schöpfung steigert es sich in sechs Stufen zur Gottesmelodie, ehe am Ende – dem siebten Tag – Ruhe zurückkehrt. Die Gottesmelodie ist dabei das wichtigste Thema der Offenbarungssinfonie, sie zieht sich durch das gesamte Werk und ertönt immer dann, wenn es zur Begegnung von Gott und den Menschen kommt – genauer gesagt zu den Treffen mit Jakob, Mose und Elija.

Alle Drei befinden sich in einer tiefen Lebenskrise, als Gott sich ihnen offenbart. Seine Gestalt ist dabei jeweils eine andere – doch egal in welcher Form, die Begegnungen mit ihm lassen die Protagonisten neue Kraft schöpfen und ermöglicht es ihnen, sich weiterzuentwickeln. Hadingers Musik, sein Spiel mit der Fülle der Klangfarben der Orchesterinstrumente, erweckt dabei die Begebenheiten und Emotionen der Jahrtausende alten Erzählungen zu einem völlig neuen Leben.

Die Offenbarungssinfonie endet schließlich, wie sie begonnen hat – in der absoluten Ruhe. Aber nicht in der Dunkelheit des Vorspiels, sondern in einem lebensbejahenden und erfüllenden D-Dur.

Offenbarungssinfonie
Vorspiel: Genesis (Grave sinister – Misterioso – Maestoso)
1. Satz: Jakob schaut die Himmelsleiter (Allegro – Pastorale – Allegro – Adagio – Maestoso)
2. Satz: Jakobs Kampf am Jabbok (Pesante – Adagio – Fuga. Allegro – Andante – Grandioso)
3. Satz: Mose am brennenden Dornbusch (Adagio – Andante moderato – Andante rubato)
4. Satz: Elija am Horeb (Largo – Lento funebre – Pastorale – Dies Irae – Andante – Adagio)

 

 

Aglaja Vollstedt

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