Konzertreisen

JAPAN – 2015

Zehn Tage lang durften die Musiker der Jungen Philharmonie eine ganz neue Welt erleben: Disziplin und Gastfreundschaft, grüne Tempelanlagen und kitschig-bunte Einkaufsstraßen – das Leben in Japan überraschte jeden Tag mit ganz neuen Eindrücken,

Im Mittelpunkt der Konzertreise zum 20jährigen Orchesterjubiläum stand neben Besichtigungen kultureller Sehenswürdigkeiten und dem Erleben des japanischen Alltags jedoch vor allem die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Nach den gemeinsamen Proben mit zwei japanischen Chören wurde sie in den vollbesetzten Konzerthallen in Tondabayashi und Nabari aufgeführt. Die Begeisterung für das Werk spiegelte sich nicht nur in dem Applaus für das beeindruckende Nachwuchsorchester wider. Bei den perfekt organisierten Feiern im Anschluss wurden die Musiker ebenso herzlich empfangen.

Tatsächlich besitzt die 9. Sinfonie von Beethoven in keinem anderen Land der Welt eine so große Popularität wie in Japan. Selbst das japanische Alltagsleben ist von der Begeisterung für „Daiku“ – wie Beethovens Opus 125 dort kurz genannt wird – durchdrungen. Hintergrund ist die fast dreijährige Kriegsgefangenschaft deutscher Soldaten in Bandô. Die sehr menschliche Behandlung der Gefangenen erlaubte ihnen vielfältige Aktivitäten, in die auch die örtliche Bevölkerung einbezogen wurde. Das aufwändigste der vielen Konzerte war die 9. Sinfonie, die am 1. Juni 1918 erstmals im asiatischen Raum erklang.

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